ALTBAU
Die größte Herausforderung in der Formulierung unseres architektonischen Vorschlags lag im fortwährendem Abwägen zwischen Substanzerhalt und größtmöglicher Funktionalität des Nutzerprofils. Das vorliegende Ergebnis zeigt für uns bis heute Positionen auf, die es mit fortschreitender Erkenntnis zu verhandeln gilt; beispielhaft sind der Erhalt der Schütte oder die Umnutzung des heutigen Treppenhauses in einen Aufzugsschacht im Südturm zu nennen. Beide Lösungen werden mit Nachteilen in der Nutzung erkauft.

Die Schütte produziert im 1. OG eine Treppensituation mit geringer Kopfhöhe und der Schacht kann aufgrund seiner Randlage den Aufzug nicht in die oberste Etage führen. Beide Nachteile halten wir für verhältnismäßig. Im Gegensatz hierzu sind die Eingriffe in der Fassade der Türme tiefgreifender. In eingehenden Belichtungsstudien ist von uns der Nachweis geführt worden, dass eine Befensterung mit geringerem Glasanteil zu unterqualifizierten Räumen führt und von uns nicht vorgeschlagen werden kann. Die schmalprofiligen neuen Fensterflächen liegen achsial untereinander, in Wandtiefe und können mit einem Faltladen außenbündig verschlossen werden. Das Material der Faltläden ist ein rotbraunes Lochblech und tritt als zweites prägendes Material neben dem Ziegel durchgehend im Entwurf auf. Es transportiert den vor Ort vorhandenen und weiterhin gewünschten industriellen Charakter. Die Ziegelfassade wird in Stand gesetzt und bleibt unverändert. Eine Innendämmung wird den notwendigen Wärmeschutz herstellen. Punktuell bleiben in den Häusern verteilt und nach Wunsch kleine Fenster angeordnet mit direktem Blick auf die darunterliegenden Bauteilschichten. Wo technisch möglich bleiben die ursprünglichen Oberflächen erhalten und erlebbar.