Neubau, realisiert
2013-2014
BAUART
Neubau
NUTZUNG
Wohnen
LEISTUNGSPHASEN
01 – 08
Vorherige vom Bauherrn gezeigte Entwürfe von „Standardhäusern“ fielen durch ihre fehlende Neutralität der Raumzuschnitte auf. Mit diesem Anliegen es zu korrigieren bei gleichzeitigem Wunsch nach identitätsstiftender Besonderheit kamen die Bauherren auf das Büro Mißfeldt Kraß Architekten BDA zu.
Das Haus steht in dem Neubaugebiet „St. Hubertus“. Eine Vielzahl von Haustypen, Formen, Farben und Materialien treffen hier aufeinander. Unser Bestreben war es das zu entwerfende Haus für eine fünfköpfige Familie in all diesen Dingen zu reduzieren. Um formal bestehen zu können war es wichtig einen ruhigen, klaren Baukörper zu schaffen, der den Wohnanforderungen einer Familie gerecht wird.
Im Zentrum standen die Materialien Holz und Stein, das Prinzip des Kubischen (Pult- und Satteldächer herrschen sonst vor) und das Quadratmotiv. Grundriss und (fast) alle Öffnungen basieren auf diesem Formprinzip. In verschiedenen Größen und leicht verspringend sind die Fenster spielerisch angeordnet. Ihre Komposition ist ausgewogen, trotz ihrer Unterschiedlichkeit. Die kleinen Öffnung sind zum Lüften da, weil die Größe gut handhabbar und praktisch ist. Die großen sind Festverglast und als hölzerne Sitznische ausgebildet. Hier kann und braucht nicht geöffnet werden, was kostengünstiger und formal schöner ist. Auf Fensterflügel konnte verzichtet werden und die Ansicht wurde schmaler und der Glasanteil größer.
Holz spielt auch im Aussenbereich eine Rolle. Der gartenseitig konzeptuell „ausgeschnittene“ Gebäudeteil mitsamt einem Balkon ist hiermit ausgekleidet. Strassenseitig stellt sich die Garage als ein homogener Holzbau dar. Sie funktioniert weit über diese Anforderung heraus, im Sinne eines Abstell- und Hauswirtschaftsraum, als Müllstellplatz und diverses mehr. Die Räume im Obergeschoss sind von Neutralität geprägt, um austauschbar zu sein, ohne daß ein jedes an Eigenständigkeit verliert. Gebaut ist es in Massivbauweise, ohne Wärmedämmverbundsystem sowie mit einer temperierten und unterseitig gedämmten Bodenplatte ohne Estrich. Ein spezielles Lüftungssystem in sensiblen Bereichen gewährleistet den Feuchteschutz. Bei all diesen „Extras“ ist es nur geringfügig teurer geworden als das „Standardhaus“ mit dem die Bauherren ehemals bei den Architekten zum „Vorstellungsgespräch“ kamen. Der Gegenwert konnte enorm gesteigert werden. Darüber hinaus besitzt das Haus die gestalterische Kraft, die es in einem Neubaugebiet mit viel rechtlichem Gestaltungsspielraum braucht. In einigen später gebauten Häusern entdeckt man durchaus formale Ansätze, bei denen das Haus Nr. 16 impulsgebend gewirkt haben mag.