Sanierung und Umnutzung, im Bau
ab 2021
BAUART
Sanierung und Umnutzung
NUTZUNG
Sommerhaus
LEISTUNGSPHASEN
01 – 08
BAUJAHR
1870
Das Grundstück wurde 1862 mit einem freistehenden Wohnhaus bebaut und im Jahre 1884 wurde eine umfassende Modernisierung und Erweiterung des Hauses vorgenommen um das Gebäude den veränderten Wünschen bürgerlicher Wohnkultur anzupassen. Hierfür wurde ein Anbau über die gesamte Hausbreite in Richtung Garten realisiert. Der Anbau beinhaltet im Erdgeschoss zwei repräsentative Räume mit höheren Decken und größeren Abmessungen als im straßenseitigen Erdgeschoss. Im Kellergeschoss wurde eine dem Saal andienende Küche installiert, die durch einen Speisenaufzug direkt mit dem Saal verbunden war. Die Küche wurde mit weiß-blauen Wandfliesen und zeittypischen schwarzen und braunen Bodenfliesen versehen. Straßenseitig wurde die 2-geschossige Ansicht dahingehend verändert, dass eine schmale Veranda ergänzt wurde, die im Innenraum mit einer Schiebetür mit dem Wohnraum verbunden ist. Im Erdgeschoss wurde neben dem Eingang ein Gäste-WC installiert, welches ebenfalls mit blau-weißen Fliesen, hier mit Blumendekor, und kleinem Handwaschbecken versehen wurde.
Von herausragender Bedeutung war der große Saal, der besonders sorgfältig ausgeschmückt wurde. Die Decke wurde mit aufwändigen Stukkaturen in Neo-Barock versehen und erhielt große Kartuschen in den Ecken mit ovalen Medaillons für weitere Verzierungen. Die Saalwände erhielten eine aufwändige Vertäfelung aus Eiche, teilweise mit Intarsien aus dunklem und hellem Holz, darüber Stoffbespannungen mit romantischen Waldszenen. Die Ausgestaltungen sind bis heute überwiegend erhalten geblieben und werden aufgearbeitet. Durch die höhere Raumhöhe in dem rückwärtigen Anbau stellt sich im Obergeschoss ein Niveauunterschied dar, der eine sehr niedrige Raumhöhe zur Folge hat. Da im Obergeschoss künftig eine Wohnnutzung geplant ist, ist es erforderlich das Dach um ca. 75 cm anzuheben.
Im Inneren werden und wurden bereits restauratorische Befunderhebungen durchgeführt um die historischen Farbigkeiten und Gestaltungen zu ermitteln. An einigen Stellen wurden hier Wandgestaltungen z.B. im Windfang in Form von Malerieren im Jugendstil ermittelt die wenn möglich wieder freigelegt und restauriert werden sollen. Zudem ist geplant, an geeigneten Stellen in Abstimmung mit der Restauratorin Befundfenster anzulegen um die Zeitschichten sichtbar zu machen. Sämtliche historischen Innentüren und Ausstattungelemente wie z.B. auch die profilierten Leibungsverkleidungen und Kassettierungen an den Fenstern werden aufgearbeitet. Einige der historischen Innentüren müssen brandschutztechnisch ertüchtigt werden, wenngleich hierdurch die historischen Merkmale wie Profilierungen und dergl. erhalten werden.