Das denkmalgeschützte Sommerhaus von 1864 ist kurz vor der „lübecker Torsperre“ gebaut worden und galt dem temporären Aufenthalt außerhalb der Altstadt. Reiche Kaufleute verbrachten hier den Sommer. Baugeschichtlich verpflichtet sich das Haus dem Biedermeier und mutet ländlich an. Inmitten der gründerzeitlich geprägten Roeckstrasse zählt es zu den letzten vier noch erhaltenden Bauten dieser Zeit.

 

Der strukturell symmetrische Aufbau wurde zum Impuls inhaltlicher Ordnung. Eine große mittlere Halle, mit Oberlicht und breiter, geschwungener Treppe trennt und verbindet vier Wohnungseinheiten mit je ca. 65 qm. Sie sind altersgerecht und für 1-2 Personen konzipiert. Die Halle ist Erschließungsraum und dient der Begegnung. Sie bietet Raum für Veranstaltungen mit vielen Personen. Weitere Gemeinschaftsräume sind ein Saunabereich und der Garten.
Ein Architekturbüro nutzt die strassenseitige Veranda und das Untergeschoss. Im Ganzen arbeiten und wohnen hier 14 Personen auf ca. 400 qm.

Formal zeigen zwei kleine, gartenseitige Anbauten in Massivholzbauweise die Gegenwart auf. Großzügige Übereckverglasungen erinnern an Wintergärten. Sie stellen den intensiven Gartenbezug her, der vorher stark eingeschränkt war. Sie beinhalten Küchen und Essplätze. Ihnen vorgelagert ist eine Terrasse, sie stellt die Nahtstelle zwischen Innen und Aussen her.
Das Haus ist ein Effizienzhaus im Denkmal. Bestehendes wurde durchgreifend saniert und heutige Ansprüche an Komfort, Sicherheit und Energieverbrauch integriert. Umfangreiche ökologische Aspekte sind in die Umsetzung eingeflossen ohne sichtbar zu werden. Ein Teich dient der Regenwasserversickerung, stofflich einwandfrei Materialien wurden verwand und Bauteile recycelt. Eine Pelletbrennwertheizung und Deckenstrahlheizungen stellen die Wärmeversorgung sicher.