ANALOG - DIGITAL
Während das digitale Arbeiten mit CAD (computer-aided design) unter Architekten längst eine Selbstverständlichkeit darstellt, so ist das analoge Arbeiten, sowohl per Stift, als auch per Modell stark in den Hintergrund geraten. Die Gründe liegen in erster Linie in der vermeintlich höheren Effizienz und somit dem gewünschten Wirtschaftlichkeitsgedanken.
Je nach Arbeitsstand bzw. Fragestellung finden beide Instrumente bei uns Anwendung. Die Qualität der Skizze ist dabei von zentraler Bedeutung. Sie arbeitet mit dem gewünschten Maß von Unschärfe und fokussiert das Wesentliche. Insbesondere in frühen Planungsphasen ist dies von essentieller Bedeutung. Analoges weist darüber hinaus immer eine Maßstäblichkeit auf, die es im Digitalen nicht gibt.
ZEICHNUNG - MODELL
Die Zeichnung ist das Mittel der Wahl. In alle Richtungen von Prozessbeteiligten wird per Plan kommuniziert. Sie ist immer zweidimensional, selbst wenn sie dreidimensionales suggeriert und insofern eine Verknappung von Realität, bei gleichzeitiger Annäherung an sie.
Das Modell – am besten das analog gebaute – veranschaulicht ungleich plastischer das Entworfene. Missverständnissen, die durch eine abstrakte Zeichnung oder durch reines Verbalisieren allzu leicht entstehen, kann durch ein Modell vorgebeugt werden. Das tiefe gemeinsame Verständnis von den Absichten des Gegenübers im Arbeitsprozess ist substanziell.
ABSTRAKTION - KONKRETION
Vielen Menschen fällt es nicht leicht die Abstraktion eines Plans zu lesen und in räumliche Bilder zu übersetzen. Oft fehlt es auch an Vorstellungskraft. Der Blick „von oben“ auf einen Grundriss überfordert und schafft Unsicherheit. Für diesen Fall, aber auch zur eigenen Prüfung des Erdachten produzieren wir ständig kontextbezogene Visualisierungen, um uns und anderen, Entworfenes vor Augen zu führen. Der abstrakte Plan wird in konkrete Bilder überführt.
KONZENTRATION - KOMMUNIKATION
Entwerfen ist eine geistige Tätigkeit, die meist in konzentrierter Auseinandersetzung mit Ort und Kontext mittels des gewählten Instrumentes geschieht. Sie ist geprägt von vor- und nachdenken, aufwerfen und verwerfen und verläuft zyklisch innerhalb einer Vielzahl sich bedingender Faktoren. Die Komplexität, die dieser Prozess naturgemäß, aber mehr noch durch die ständig sich anreichernden Ansprüche ans Bauen, innehat, ist für Außenstehende schwer einschätzbar. Entscheidungen müssen aber dennoch oft gefällt werden. Im Sinne der Sache ist es also ein Grundverständnis für die architektonische Idee zu erzeugen versuchen, weil dies der Maßstab aller weiteren Entscheidungen ist. Kommunikation ist die Basis dafür. Ganzheitlich gedachte Architektur will Beziehungen zwischen den Dingen aufbauen. Nur wenn diese Beziehungen umfassend und stimmig sind entsteht Architektur, die uns interessiert und die wir machen wollen.